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Übergabe der Baugenehmigung für den Neubau der Europäischen Zentralbank 
durch die Stadt Frankfurt am Main

Einleitende Anmerkungen von Jean-Claude Trichet, Präsident der EZB auf der Pressekonferenz

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Roth,

sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, dass Sie, Frau Oberbürgermeisterin, mir heute persönlich die Baugenehmigung für unseren Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Großmarkthalle überreichen. Für die EZB ist es ein besonderer Tag – die Erteilung der Baugenehmigung ist einer der wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zur Errichtung des neuen Sitzes der Europäischen Zentralbank.

Nun halten wir die offizielle Genehmigung unseres Bauvorhabens in den Händen und können damit beginnen, die Baupläne umzusetzen, die in der vorangegangenen zweijährigen Planungsphase entwickelt wurden. Die EZB freut sich sehr über die Erteilung der Baugenehmigung, die das Resultat der bis zum heutigen Tag geleisteten Arbeiten darstellt.

Wir sehen der nächsten Projektphase, der Aufnahme der eigentlichen Bauarbeiten, erwartungsvoll entgegen. So interessant die vorhergehenden Phasen auch waren, so sind sie doch nicht mit dem Moment zu vergleichen, der nun in greifbare Nähe rückt: Bald wird das neue EZB-Gebäude Schritt für Schritt vor unseren Augen entstehen.

Gestatten Sie mir, an dieser Stelle noch einmal einige der wichtigsten Elemente unseres künftigen Sitzes zu rekapitulieren:

Da wäre zunächst einmal der Erhalt der Großmarkthalle zu nennen, der in den verschiedenen Projektphasen eine entscheidende Rolle gespielt hat. Bei der EZB sind wir besonders stolz darauf, dass dieses bemerkenswerte Gebäude, das vom Architekten Martin Elsässer entworfen wurde, aufgrund unserer Bemühungen erhalten werden kann. Im Zuge der Errichtung des neuen Sitzes der EZB werden die Betonstruktur der Halle und die Backsteinfassaden vollständig renoviert, wobei die Vorgaben des Landesamtes für Denkmalschutz selbstverständlich entsprechend eingehalten werden. In den vergangenen zwei Jahren haben Experten Tausende von Arbeitsstunden investiert, um den genauen Zustand der Gebäudestruktur zu ermitteln und die besten Methoden für deren Erhalt zu bestimmen. Die ehemalige Markthalle wird nicht nur mit neuem Leben erfüllt, sondern auch integraler Bestandteil des neuen EZB‑Sitzes. Aus der Verbindung von Alt und Neu – der ehemaligen Großmarkthalle einerseits und den neuen Bürotürmen andererseits – wird ein einzigartiges Gebäude entstehen, das nicht nur in Frankfurt, sondern in ganz Europa und darüber hinaus bekannt sein wird.

Ein weiteres wichtiges Element des Neubaus ist die Energieeffizienz. Das angewendete Umweltkonzept basiert auf der EU-Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden. Wir streben an, in puncto Energieverbrauch effizienter zu sein, als dies die aktuellen deutschen Standards vorgeben. Soweit möglich, sieht der Entwurf die Verwendung erneuerbarer Energien vor.

Nicht zuletzt möchte ich einige Worte zur Landschaftsgestaltung sagen. Bei Fertigstellung des Gebäudes werden im Ostend deutlich mehr Grünflächen vorhanden sein als zuvor. In enger Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden wurde für den östlichen Grenzbereich des Geländes ein integrierter Entwurf ausgearbeitet, der es der Stadt Frankfurt ermöglicht, den Frankfurter GrünGürtel entlang der am Main gelegenen Ruhrorter Werft Richtung Ostpark zu erweitern.

Der neue EZB-Standort wird die Sicherheitsanforderungen einer modernen Zentralbank erfüllen. Unser Sicherheitskonzept sieht physische Komponenten vor, die in die modulierte Landschaftsgestaltung integriert werden, sodass der Blick auf die Großmarkthalle für die Nachbarn des Neubaus wie auch für die Besucher des Ostends erhalten bleibt.

Was die nächsten Schritte im Hinblick auf dieses Bauvorhaben betrifft, so führen wir, wie Sie wissen, derzeit die im Folgenden aufgeführten vorläufigen Bauarbeiten gemäß der diesbezüglichen Teilbaugenehmigung vom Februar durch:

  • Mit den Aushubarbeiten für die Untergeschosse der Bürotürme und die Mitarbeiter-Tiefgarage im Süden des Grundstücks wurde begonnen.

  • Die noch bestehende Rampe im ehemaligen Anlieferungsbereich bei den Eisenbahnschienen und die zwei viergeschossigen Annexbauten an beiden Enden der Großmarkthalle werden entfernt. Sie haben vielleicht bemerkt, dass die Außenfassade der Annexbauten sorgfältig mittels Handabbruch abgetragen wird. Grund hierfür ist, dass die Klinker zum Teil für die Renovierung der Fassade der ehemaligen Großmarkthalle verwendet werden.

Wenn alles plangemäß verläuft, wird die EZB im Herbst dieses Jahres bekannt geben, welcher Generalunternehmer mit der Durchführung des Neubaus beauftragt wird. Die Auswahl des Bauunternehmens erfolgt derzeit im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung.

Im Januar 2009 soll dann nach Herstellung der Bodenplatte die Grundsteinlegung erfolgen. [Frau Roth – wir hoffen, dass wir Sie dann auch wieder hier begrüßen dürfen!] Gleichzeitig würde mit den Renovierungsarbeiten in der Großmarkthalle begonnen. Wir gehen, wenn alles wie erwartet vonstatten geht, von einer Bauzeit von drei Jahren aus, sodass der Gebäudekomplex bis Ende 2011 fertig gestellt werden kann.

Abschließend möchte ich mich nun bei den verschiedenen Ämtern bedanken, die an diesem Projekt beteiligt sind. Mein besonderer Dank gilt Frau Roth und dem gesamten Personal des Frankfurter Baudezernats für ihr Engagement und ihre effiziente Zusammenarbeit bei diesem Projekt, insbesondere im Hinblick auf den Bauantrag. Ich kann mich den Worten meiner Vorrednerin nur anschließen: Wir haben rechtzeitig präzise Richtlinien erhalten, und die Kommunikation mit den entsprechenden Behörden war ausgesprochen gut organisiert.

Auch die zügige Bearbeitung unseres Bauantrags zeugt von der ausgezeichneten Kooperation zwischen dem für den EZB-Neubau zuständigen Projektteam und den städtischen Behörden.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit; ich stehe Ihnen nun zur Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung.

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Europäische Zentralbank

Generaldirektion Kommunikation

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